Sonntag, 30. Oktober 2016

Expertise zu Geschlechterverhältnissen in Fanscenen

KoFaS (Kompetenzgruppe Fankulturen und Sport bezogene Soziale Arbeit) beschäftigt sich im Projekt "Kicks für Alle" mit Fanszenen im Fußball und deren Geschlechtervielfalt. Im Rahmen dessen ist eine Expertise erstellt worden, die am 8.12. der Öffentlichkeit in Berlin vorgestellt wird. 



Der deutsche Fußball wirbt seit vielen Jahren für Vielfalt. Doch noch immer besuchen vorrangig Männer die Stadien und gerade die Jugendkultur der Ultras ist in besonderem Maße männlich dominiert. Dies äußert sich zum einen durch ein starkes zahlenmäßiges Übergewicht, zum anderen durch die herrschenden Werte, wie Härte und Ehre, die in Gewalt und auch in Rechtsextremismus münden können. Frauen und Homosexuelle werden dadurch oftmals ausgeschlossen und abgewertet, sie gelten vielfach nicht als ‚richtige Fans’.




Das Modellprojekt „Kicks für Alle!“ hat es sich zum Ziel gesetzt, die Vielfalt geschlechtlicher und sexueller Identitäten in Fußballfanszenen zu fördern und zum Abbau von Sexismus, Homo- und Transphobie in den Stadien, den Fankurven und im Fußball generell beizutragen. Die im Rahmen des Projekts erstellte Studie ́Geschlechterverhältnisse in Fußballfanszenen ́ geht der Frage nach, welche Rolle Geschlecht und sexuelle Orientierung in der Zusammensetzung, Struktur und Inszenierung von Fußballfanszenen spielen und welche Schlussfolgerungen sich hieraus für die Arbeit von Fanprojekten ergeben.

Am Veranstaltungstag soll  darüber diskutieren werden, welche Männlichkeiten in Fußballfanszenen existieren und wie sie hierarchisch zueinander stehen. Welche Positionen nehmen Frauen in dieser Hierarchie ein? Inwiefern spielen Ausschlussmechanismen wie Sexismus und Homo- und Transfeindlichkeit eine Rolle? Welche Anforderungen müssen erfüllt werden, um in der Fanszene Anerkennung zu finden? Und welche Kosten gehen damit einher?


Ort: Friedrich-Ebert-Stiftung Berlin, Hiroshimastraße 17
Datum & Uhrzeit: Donnerstag, 08.12.2016, 18 - 20 Uhr.
Moderation: Ronny Blaschke (Journalist)
Diskussion mit: Gerd Wagner (Koordinationsstelle Fanprojekte), Heike Radvan (Amadeu-Antonio-Stiftung) und Nicole Selmer (Autorin des Buches "Watching the Boys play")


Weitere Informationen zum Projekt unter: www.kicks-fuer-alle.de



Das Projekt „Kicks für Alle! Fußball. Fanszenen. Geschlechtervielfalt“ wird gefördert im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ des BMFSFJ, den Deutschen Fußball-Bund, die Friedrich-Ebert-Stiftung, die Amadeu-Antonio-Stiftung sowie das Netzwerk „Verein(t) gegen Rechtsextremismus“. In Kooperation mit der Koordinationsstelle Fanprojekte (KOS).






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Im Rahmen des Modellprojekts „Kicks für Alle! Fußball. Fanszenen. Geschlechtervielfalt.“ sind fünf Videos entstanden. Anhand verschiedener Fangbiografien wird Geschlechtervielfalt in Fußballfanszenen aufgezeigt. Dabei sind Trixi, Jan, Dele, Daniel und Jule auf unterschiedliche Weise in den Fanszenen ihres Vereins aktiv. Sie engagieren sich gegen verschiedene Diskriminierungsformen und setzen sich für eine vielfältige und bunte Fankultur ein.
 
 
 
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tumds.blogspot.de - 6. September 2016, Dienstag






Montag, 10. Oktober 2016

Strafe als Investition

Das jemand mit seiner Strafe cool ist gibt es selten und nicht nur damit steht Washington Redskins Reciever DeSean Jackson in den Schlagzeilen. Bei einem Spiel gegen Cleveland Browns band sich der 29-jährige NFLer Polizeiabsperrband um seine Schuhe. Damit wollte er gegen Polizeigewalt demonstrieren. 6076 Dollar Strafe brachte ihm die Aktion nun ein. 


Es ist ein Symbolbild. Die Schuhe von DeSean Jackson. Umwickelt mit gelb-schwarzem Absperrband. Darauf steht: Caution. Genau dieses Band, welches die Polizei nutzt um Orte des Verbrechens vor neugierigen Passanten zu schützen. Und davon gab es in den USA 2016 viele.

DeSean hat sich ganz bewusst auf seine Aktion vorbereitet. Seine Form des Protestes gegen die Zustände in den USA, in denen Polizeigewalt, Gegen-Gewalt und Gewalt unter verschiedensten Gruppen Teile des Alltags geworden sind.  Die plakative Reaktion eines Sportlers auf die Verhältnisse.  Laut ESPN hatte DeSean Jackson zunächst nur vor die aufmerksamkeitserheischende Umgestaltung der Sportschuhe bei Pre-Games oder beim Aufwärmen zu tragen. Doch dann entschied er sich dazu seine Schuhe als Demonstrationsmittel auch während der NFL zu tragen. Premiere beim Match gegen Cleveland Browns.  In einer Erklärung dazu, welche sein Klub veröffentlichte, betonte er: „Heute ist der Tag und der Beginn meines Engagements , sowie meines Beitrages um Teil zu sein an einer Lösung und für den Start eines Dialoges mit dem Ziel das sinnlose Töten von beiden Zivilisten und Polizisten zu stoppen.“ Er wolle seine Popularität als Profi-Sportler nutzen um die Diskussion voranzubringen, heißt es weiter.  Und auch der Verein selbst stellte sich demonstrativ hinter DeSean. Auf der Vereinspage bekundete der Klub öffentlich seinen Respekt für das Engagement seines Spielers.

Markenschutz über alles


Trotz der vereinsinternen Solidarität wird DeSean nun eine Strafe zu zahlen haben. Der Verband fordert 6076 Dollar, denn wie die Spieler aufzulaufen haben liegt unter Kontrolle des Verbandes. Die Marke NFL muss geschützt werden. Kleidung und Gegenstände dürfen ohne Erlaubnis der NFL nicht während Übertragungen und auf dem Feld getragen werden. Diese Regelung betrifft zu meist Marken, mit denen die NFL keinen Vertrag hat, oder wie bei hier nun umgestaltetes Schuhwerk.

So wird DeSean schon mit einer Strafe gerechnet haben, denn das er nun knapp über 6000 Dollar zahlen soll bringt ihn nicht von seinem Standpunkt ab. Die Strafe kommentierte er laut ESPN: „Es ist cool so. Meine Message und das was ich rüberbringen wollte ist mehr Wert als das“. Die Geldstrafe bringe ihm hierbei keine Kopfschmerzen. Doch wird es wohl noch etwas teurer werden. Die Strafe bezieht sich nur auf das Match gegen Cleveland. Am letzten Sonntag war DeSean gegen Baltimore jedoch wieder auf dem Platz unterwegs und zwar mit dem nun auch offiziell geächteten Protestwerkzeug.  


Sport als Plattform



Wie das Verfahren dann im Baltimore-Case ausgeht ist schon jetzt klar. Er wird eine weitere Strafe bekommen.  Wie es im Kampf gegen Polizeigewalt und Gewalt an sich in den USA weitergeht dagegen unklar. Das Sport hingegen eine wirksame Plattform für Proteste gegen die gesellschaftliche Entwicklung in den USA  ist, hatte vor DeSean schon Colin Kaepernick bewiesen. DeSean führt das fort was Colin Kaepernick mit seinem demonstrativen Sitzenbleiben beim Abspielen der Nationalhymne anstoss. Da können auch Strafen nichts ändern. Diese können die Profis locker bezahlen und die nächste Aktion wird folgen, denn vielen Sportlern ist die Entwicklung in den USA zuwider. Doch nicht jede Aktion wird so spektakulär sein und so wahrgenommen werden, wie die plakativen Aktionen der jetzigen Protagonisten. Das Kapernick und DeSean aber auch über Aktion hinaus aktiv bleiben wollen, zeigen sie im Nachhall ihrer Polit-Demos. Kaepernick soll schon 1 Million Dollar gesammelt haben, die antirassitischer Arbeit zu Gute kommen sollen und DeSean kündigte gegenüber ESPN an, dass er neben seiner Sportkarriere nun auch Seminare und außerschulische Programme initiieren und durchführen wolle. Da werden dann wohl auch die Schuhe noch einmal ihren Auftritt bekommen.

Freitag, 7. Oktober 2016

VfB Stuttgart dominiert #Top-Ten

Nachdem wir uns schon letztens erneut den Follower-Zahlen bei Twitter in der Bundesliga und bei Berliner Fußballvereinen widmeten, haben wir nun die Top-Twitter der Follower der zweiten Bundesliga gezählt. Angeführt wird die Top-Ten mit über 300.000 Followern von @VfB. Wenn es nach den Follower-Zahlen ginge wäre der VFB damit immer noch erstklassig. Zumindestens bei Twitter ist der VfB damit weiterhin in der Top-Ten des deutschen Fußballs vertreten. 


Nichts wirklich überraschendes bringt die Follower-Top der 2. Bundesliga zu Tage. Ganz vorne mit großem Abstand der VfB Stuttgart. @Hannover96 folgt mit über 100.000 Followern weniger (192.086). Danach folgt der Fc Nürnberg. Und auf der Vier liegt, wie in der Top-Ten der 1. Liga, ein  Hamburger Club: St. Pauli.

In der Top-Ten tummeln sich alte Bekannte aus der First-Class. Nur der @fcunion hat sich gänzlich ohne 1.Bundesliga-Historie mit 61.458 Follower in die Top-Ten gecountet.  Der schlechteste Ex-Bundesligist ist der VfL Wolfsburg. Nur 46.409 Follower folgen der Werkself. Das reicht in der 2. Liga nur für Platz 13. In der Bundesliga wäre Wolfsburg damit immerhin noch vor den Ligaschlusslichtern Ingolstadt (46.000) und Darmstadt (44.000). 



Am Tabellenende finden sich  Sandhausen (24.427), Heidenheim (21.033) und mit nur 4.878 Follower die Würzburger Kickers. Da liegen auch einige Amateurclubs drüber.    Auffallen tut der Account vom FC Kaiserslautern, als einziges Team haben sie den Spitznamen ihres Team als Account gewählt: @Rote Teufel. Der Rest kommt eher bieder daher. Z.B.: @fcunion, @f95, @fcstpauli. Etwas bandturmartiges haben dann die Accounts von @EintrachtBSNews, @1_FC_Nuernberg oder @vflbochum1948eV.  Inhaltlich unterscheiden sich die Accounts kaum. Da wird vom Training getwittert, Fotos gepostet, Tickets angeboten. Business as usual.

Insgesamt interessieren sich für die 18 Teams der Zweiten bei Twitter 1,5 Millionen Accounts. Allein Bayern und Dortmund haben mir ihren über 2. Mio Followern jeweils mehr Accounts als die gesamte zweite Liga zusammen. Luft nach Oben ist allemal.  



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tumds.blogspot.de - 23. August 2016, Dienstag






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Mit einem außerordentlichen Zuwachs an Twitter-Followern bleibt Hertha BSC auch im Twitter-Ranking die Nr. 1 im Berliner Fußball. Über 90.000 Twitter-User entschieden sich in den letzten 12 Monaten den blau-weißen zu folgen. Ein Zuwachs von fast 50%. Doch auch alle anderen Berliner Klubs konnten mehr Interesse durch Follower verzeichnen, oft um mehr als 30%. Dabei ist der Berliner Fußball bei Twitter im Fußball weiterhin nur spärlich vertreten. Nicht einmal 4% der rund 400 eingetragenen Klubs des Berliner Fußballverbandes betreibt auch einen Twitter-Account.  ...

tumds.blogspot.de - 15. August 2016, Montag

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tumds.blogspot.de - 4. August 2015, Dienstag
© tumds.blogspot.de




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tumds.blogspot.de - 9. Dezember 2015, Mittwoch
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Montag, 3. Oktober 2016

Football Pride Week in Berlin


Vom 05.-09. Oktober 2016 richten Fußballfans eine mehrtägige internationale Fußballkonferenz zum Thema Homophobie im Fußball aus 

Noch immer steht das viel diskutierte Coming-out eines aktiven Profis im Fußball aus. Oft werden Fans als das zentrale Problem gesehen. Doch es gibt sie, die anderen Fußballfans, die sich gegen Homophobie stark machen und sich für eine offenere Fußballkultur einsetzen.



Aus diesem Anlass laden Fußballfans gegen Homophobie (FfgH) gemeinsam mit Queer Football Fanclubs (QFF), Football Supporters Europe (FSE) und dem Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) vom 05.–09. Oktober 2016 erstmalig zur „Football Pride Week“, einer mehrtägigen internationalen Fußballkonferenz zum Thema Homophobie im Fußball, nach Berlin ein. FfgH feiert mit der Veranstaltung zudem sein 5-jähriges Bestehen.

In den verschiedenen Workshops sollen Strategien und Handlungsoptionen gegen Homophobie für den Fußball erarbeitet werden. Neben einem breiten, internationalen Austausch auf Fan-Ebene, zu dem sich Fangruppen aus über 20 Nationen angemeldet haben, wünschen sich die Organisatoren einen Austausch mit Vereinen und Verbänden. Hierzu wurden alle Vereine von der 1. Bundesliga bis zur Regionalliga sowie alle Regional- und Landesverbände eingeladen.  

Die Themen der Football Pride Week sind unter anderem, wie sich Fußballfans weiter gegen Homophobie im Fußball engagieren können und welche Unterstützungsmöglichkeiten Vereine und Verbände bei der Anti-Diskriminierungsarbeit von Fans in Deutschland haben. Beim internationalen Teil am 07. und 08. Oktober werden gemeinsam mit Fans aus mehreren Kontinenten und Vertretern der UEFA die kommenden Weltmeisterschaften in Russland 2018 und Katar 2022 diskutiert.

Eröffnet wird die Football Pride Week in der ver.di-Bundesgeschäftsstelle durch Björn Fecker – DFB Vorstandsmitglied und Stefan Kiefer – Vorstandsvorsitzender der Bundesliga-Stiftung. Zum weiteren Programm gehören ein Empfang im Rathaus Schöneberg und eine Abschlussparty im SchwuZ, wenn Jurassica Parka zu ihrer legendären Partyreihe POPKICKER einlädt.

Bis zum 03.10.2016 haben Interessierte noch die Möglichkeit, sich für die Football Pride Week über das Formular auf der Internetseite www.footballprideweek.net anzumelden.

Im Anschluss der Pride Week wird am 10.10.2016, im Rahmen des Länderspieles Deutschland gegen Nordirland, die Initiative Fußballfans gegen Homophobie mit dem Julius Hirsch Preis vom DFB mit dem 2. Platz ausgezeichnet.

Unterstützt wird die Football Pride Week von ver.di, der Koordinationsstelle Fanprojekte bei der dsj (KOS), vom PFiFF-Programm der Deutschen Fußball Liga, „Queering Football“-Projekt des Erasmus+-Programms der EU sowie der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen – Landesantidiskriminierungsstelle (LADS) im Rahmen der Initiative „Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt“.